Immer mehr immer öfter hört man in der Zeit vor Weihnachten etwas von diesen Rauhnächten. Doch…
…was sind denn diese Rauhnächte?
…von wann bis wann sind sie?
…welche Traditionen stecken dahinter?
…welche Rituale gibt es?
…und wie kann ich die Rauhnächte für mich nutzen?
Auf all diese Fragen werde ich in diesem neuen Blogbeitrag eingehen. Ich werde dir mitteilen, wie ich (seit nun 4 Jahren) die Rauhnächte für mich nutze und welche Rituale ICH mache.
Wie immer und überall in meiner Arbeit habe ich MEIN DING daraus entwickelt. Ich habe mich in das Thema Rauhnächte sehr lang und sehr intensiv eingelesen und dann ziehe ich mir die Dinge heraus, die sich für MICH gut anfühlen und die ich machen will. So macht bestimmt jeder Mensch für sich die Rauhnächte auf die eigene Art und Weise. Was ich total gut finde, denn für jeden ist es anders stimmig. Und worum es bei den Rauhnächten so richtig geht: Rückzug, Gemütlichkeit, Innenschau… es soll sich einfach gut anfühlen. Ein „DAS MUSST DU UNBEDINGT“ und ein „DAS DARFST DU AUF GAR KEINEN FALL IN DEN RAUHNÄCHTEN“ gibt es für mich nicht.
Zieh dir all das raus, was sich für dich gut anfühlt.
Wenn du wirklich tief in das Thema Rauhnächte eintauchen willst, dann findest du im Internet ganz viele tolle Bücher und Onlinekurse zu diesem Thema.

Die Rauhnächte
Als Rauhnächte werden die Nächte zwischen Weihnachten und Heiligen Drei Könige bezeichnet. 12 Nächte, die für je einen der 12 Monate im Jahr stehen. Um zu reflektieren – was war in den letzten 12 Monaten aber auch um nach vorne zu schauen – was mag in den neuen 12 Monaten wohl auf uns zukommen.
Die Rauhnächte sind hunderte von Jahre alt. Man kann sich heutzutage wohl kaum noch vorstellen, wie die Menschen damals die kurzen Tage und umso längeren Nächte verbracht haben. Damals, als es noch kein elektrisches Licht und Heizung gab. Bei Kerzenschein den Abend verbringen, nicht weil man es total gemütlich fand, sondern weil nichts anderes übrigblieb. Die langen Nächte fühlen sich für uns schon oft surreal an. Kein Wunder, dass man sich damals dann mit alten Bräuchen beschäftigte und sich der „Geisterwelt“ verbundener fühlte als sonst.
Ab der Windersonnenwende (21. Dezember) werden die Tage wieder länger und die Nächte wieder kürzer. Somit kehrt schön langsam das „Licht“ zurück, die Energie zurück… man nutzt also diese Zeit = die Rauhnächte um sich bewusst und achtsam auszurichten. Wohin gibt man seine Energie, wofür ist man dankbar.
Die Rauhnächte stehen für Rückzug, Reflektion, Innenschau aber auch um sich mit seinen Wünschen für das neue Jahr zu beschäftigen. Ein Rückzug aus dem Alltagswirbel, um sich auf das neue Jahr auszurichten und vorzubereiten. Die Ursprünge liegen, wie bereits erwähnt, sehr lange zurück, sodass man heute gar nicht mehr alles darüber weiß. Die Rauhnächte gehen zurück auf den Übergang vom Mond- zum Sonnenkalender – das Mondjahr ist mit 354 Tagen etwas kürzer als das Sonnenjahr – es bleiben 12 Nächte übrig.
Da damals von den Bräuchen und Traditionen alles nur mündlich weitergegeben wurde, weiß man natürlich heute nicht mehr alles genau darüber. Erste Aufzeichnungen gibt es anscheinend ab dem 16. Jahrhundert.
Wann sind die Rauhnächte?
Die erste Rauhnacht beginnt in der Nacht von 24. auf 25. Dezember 2022 um Mitternacht und mit der letzten Rauhnacht von 05. auf 06. Januar 2023 um Mitternacht endet diese besondere, heilige Zeit.
In einigen Überlieferungen beginnen die Rauhnächte bereits zur Wintersonnenwende (Thomasnacht) am 21. Dezember. Viele nutzen diesen Tag heute, um sich auf die kommenden Nächte vorzubereiten, z. B. um die Zettel für das 13 Wünsche-Ritual zu schreiben. Ich habe heuer aber den 08. Dezember (Vollmondnacht) dafür genutzt – du siehst, ich mach es immer und überall auf meine Art und Weise 😊
Da die Rauhnächte quasi als Übergang gelten – wie bereits erwähnt vom Mondalender (354 Tage) auf den Sonnenkalender (365 Tage) = 12 nicht existente Nächte – glaubte man damals, dass die Gesetze der Natur in dieser Zeit außer Kraft gesetzt sind und die Tore zur „Geisterwelt“ offenstehen. Man glaubte zu dieser Zeit, trieben Dämonen umher – deren Aussehen wild, pelzig und rauh aussah. Meine Recherchen haben ergeben, dass daher auch der Begriff Rauhnächte entstanden sein soll, von den Begriffen: rauh (wild), Rauch/Räuchern und vom mittelhochdeutschen Wort rüch = haarig, pelzig. Nachdem ich diese Begriffe gelesen hatte, hat es mich sofort an unsere PERCHTEN erinnert, oder was meinst du? 😊
RITUALE, die ich zu den Rauhnächten mache
Es gibt einige Rituale, die man zu den Rauhnächten machen kann. Ich habe für mich die „perfekten“ Rituale gefunden und diese werde ich nun mit dir teilen. 😊
Traumtagebuch
Da es heißt in den Rauhnächten ist man der „Anderswelt“ mehr verbunden, kann es sein, dass man mittels Träumen Hinweise und Impulse bekommt. Man sollte in dieser Zeit seinen Träumen eine Bedeutung messen. (Hinweis: aber auch nicht zu viel Bedeutung!! Mach dich bitte nicht wegen deinen Träumen verrückt. Träume können Hinweise geben, müssen aber nicht!!) Deshalb finde ich es sehr spannend, wenn man in dieser Zeit ein Traumtagebuch führt. Das heißt, jeden morgen, sobald du aufwachst, sofort deinen Traum notieren (falls du dich überhaupt erinnern kannst). Ich kann mich nur eher selten an meine Träume erinnern, und wenn, dann muss ich das wirklich SOFORT aufschreiben, sonst ist es gleich wieder weg. Das gleiche gilt für Impulse. Wenn du einen „Geistesblitz“ bzw. DIE IDEE dir kommt, schreib sie sofort auf. Denn andernfalls vergisst du das ganz schnell und der Impuls zieht weiter.
Für das Traumtagebuch reicht ein Block oder ein kleines Notizbuch direkt neben deinem Bett. Und ein Stift natürlich. Wichtig ist, dass du es jederzeit vom Bett aus griffbereit hast.
Wenn du zB. In der 1. Rauhnacht einen Traum hast und du kannst dich erinnern – schreibe dies gleich in dein Notizbuch ein. Gerne auch deine Gedanken dazu.
Wenn du die „Träume“ in den Rauhnächten anfeuern möchtest, kannst du in den Rauhnächten vorm Schlafen gehen meditieren. Setze dich 10-15 Minuten in die Stille und meditiere. Bitte in der Meditation darum klare Impulse und Botschaften zu bekommen und darum, dass du dich am nächsten Tag daran erinnern kannst.

Räuchern
Im Internet oder in Rauhnachts-Lektüren findet man bestimmt zig Listen, zu welcher Rauhnacht man welch bestimmtes Räucherwerk verwendet. Wenn dich das interessiert, musst du bitte selbst im Internet (oder anderswo) danach forschen. Ich persönlich verwende abwechselnd weißen Salbei und Palo Santo. Für mich sind das die perfekten Räucherwerke und ich brauche für meine Bedürfnisse und nach meinem Empfinden keine anderen. Außerdem räuchere ich immer ganz nach meiner Intuition. Ich halte nichts von „ICH MUSS“ an diesem Tag, zu dieser Zeit räuchern… ich mache das einfach, wann mir danach ist.
Beim Räuchern geht’s darum, schlechte / negative Energien rauszuschicken. Alles was man loslassen möchte und für die Zukunft nicht mehr braucht wird somit geräuchert und verbannt.
Weißer Salbei hat folgende Eigenschaften: energetische Reinigung von Räumen, heilend, klärend, reinigend, wirkt konzentrationsfördernd, erleichtert einem dem Zugang zum höheren Bewusstsein
Palo Santo: heilend, schützend, entspannend. Wird auch das „heilige Holz“ genannt.
Das Ritual mit den 13 Wünschen
Bevor die Rauhnächte beginnen ist es von Vorteil, wenn du dir bereits im Vorfeld 13 Wünsche notiert hast. Ich habe dies dieses Jahr am 08. Dezember gemacht – erstens weil ich Zeit hatte und zweitens weil auch Vollmond war 😊 – wie bereits oben erwähnt nutzen viele Menschen den 21. Dezember (Wintersonnenwende) um die 13 Wünsche aufzuschreiben. Mach es einfach, wann es für dich passt.
Was du brauchst:
13 Zettelchen, einen Stift, eine Schale, eine Schnur, um deine Zettelchen zusammenzurollen und zu befestigen (du könntest sie auch falten, aber wenn du Röllchen machst, besteht nicht die Gefahr, dass du später nochmal hineinschaust!)
Such dir einen ruhigen Ort, zünde dir eine Kerze an, dreh dir angenehme Musik auf und setze dich mit deinen leeren Zettelchen hin. Überlege für dich: Was wünschst du dir für 2023? Was möchtest du in dein Leben ziehen? Was möchtest du erreichen? Wie soll es weitergehen? Wie möchtest du dich fühlen?
Du hast die Möglichkeit 13 Wünsche für dich zu notieren. Nimm dir wirklich die Zeit, um genau darüber nachzudenken was du dir wirklich, wirklich für das nächste Jahr wünschst. Passe bei der Formulierung deiner Wünsche auf – 1) schreibe in PRÄSENZ und 2) vermeide NICHT-Formulierungen. Ein Beispiel: Anstelle von… ich wünsche mir nicht krank zu werden. Schreibe deinen Wunsch so auf… Ich bin immer gesund und habe ein starkes Immunsystem.

Wenn du mit deinen Zettelchen fertig bist, roll sie zusammen, binde sie zu – dann hast du 13 Röllchen in deiner Schale. Die dürfen nun bis zur 1. Rauhnacht auf dich warten.
Wenn die 1. Rauhnacht gekommen ist, ziehst du ein Röllchen von deinen dreizehn heraus. NICHT HINEINSCHAUEN!! Geh nun raus und verbrenne das Röllchen. Verwende dazu immer eine feuerfeste Schale und sei vorsichtig beim Verbrennen. Mit dem Verbrennen gibst du deinen Wunsch ans Universum ab. Sieh beim Verbrennen zu und bitte das Universum um Unterstützung und Führung. Gib deinen Wunsch in die Hände des Universums.
Wie oben bereits erwähnt, kannst du vor dem Schlafengehen meditieren – vielleicht entdeckst du für die Rauhnächte eine neue Routine für dich: Röllchen verbrennen, meditieren (vorm meditieren evt. Räuchern), schlafen, wach werden und Traum aufschreiben. Dies ist nur ein Beispiel und kein MUSS. Jeder kann es so machen, wie es für einen am besten passt 😊
Und so geht’s jetzt die nächsten Nächte weiter. Nacht für Nacht verbrennst du ein Röllchen und gibst so Wunsch für Wunsch ans Universum ab.
Ist das nicht ein schöner, angenehmer Gedanke, wenn man weiß, dass Universum unterstützt einem bei der Erfüllung/Erreichung seiner Wünsche. Ich finde dies mega mega schön, deshalb liebe ich dieses Ritual auch sehr.
Nach der letzten Rauhnacht – in der Nacht vom 05. Januar auf 06. Januar 2023 wirst du merken, dass noch EIN RÖLLCHEN übrig ist.
Dieser Wunsch ist der eine, um den du dich 2023 selbst mit all deiner Möglichkeiten und Aufmerksamkeit kümmern wirst. Immerhin wirst du bei 12 Wünschen vom Universum unterstützt, da kann man sich schon selbst um einen Wunsch kümmern, oder 😉
Öffne das letzte Röllchen, lese es dir genau durch und hebe das Zettelchen an einem für dich guten Platz auf (zB. In deiner Geldbörse). Am besten an einem Ort, wo du ab und zu daran erinnert wirst. Damit du immer wieder den Reminder hast: Ich habe einen Wunsch, für den ich selbst losgehe.
Jeden Tag.
Immer wieder.

Mit diesen paar aufgelisteten Ritualen kannst du also die Rauhnächte super für dich nutzen. Erstens um altes loszulassen und zweitens, um dich bewusst mit deinen Wünschen auseinander zu setzen. So kannst du dein nächstes Jahr aktiv und positiv ausrichten bzw. mitgestalten. Mit dieser Zeit des Rückzugs und Innenschau hast du außerdem die Möglichkeit dich selbst ein Stück besser kennenzulernen.
Ich hoffe, du hast ganz viel Spaß mit DEINEN (vielleicht ersten) Rauhnächten.
Wenn dir der Beitrag gefallen hat, würde es mich riiiiiesig freuen, wenn du mir ein Feedback gibst. Gerne an corinna@imogwieder.at oder schreibe mir auf Instagram @corinnaleonhartsberger.
Jetzt interessiert mich brennend: Wie verbringst du deine Rauhnächte? Welche Rituale sind für dich wichtig? Schreib mir auch diesbezüglich liebend gerne!
Ich wünsche dir nun alles, alles Liebe und Gute für diese besondere, ruhige Zeit.
Genieße sie, gestalte sie nach deinen Bedürfnissen, denn es gibt kein richtig oder falsch. Mach es so, wie es für dich passt.
All we have is now
Deine Corinna